„Pferdegöttinnen, die Töchter des Windes

– Die Geschichte zum Kurs –

„Es begann mit einem Gefühl“

„Einem Gefühl, das kaum länger als 10 Atemzüge dauerte. Das besagte Gefühl kam aus der Gegend um den Bauchnabel. Es war als befände sich genau dort, um meinen Bauchnabel herum, eine andere Welt. Diese Welt war bunter saftiger, inniger und irgendwie leuchtender, als die Welt die ich bis dahin gekannt hatte.“

Und in dieser Welt sah ich eine Frau.

Sie war braungebrannt und muskulös, jedoch in Ihrer Erscheinung auch irgendwie zierlich. Sie lief barfuss. Es war wohl warm in dieser Welt, denn sie war auch sonst sehr dürftig bekleidet. Ihre Kleider sahen aus wie die Natur die sie umgab. Und ihre Augen funkelten vor Vergnügen. Ich hörte Sie wild lachen. Diese Frau hatte sich vom Korsett der guten Benimmregeln befreit, das war jedenfalls das erste was mir einschoss als ich sie beobachtete. Und dann sah ich wie sie sich auf ein unbeschreiblich schönes braunes Pferd schwang und in Richtung einer wilden Felslandschaft davon galoppierte. Eine Sonnenfinsternis färbte diese leidenschaftliche Welt in schwärzliches rot. Zaum und Sattel waren dieser Frau fremd. Ihr Pferd war so wild wie sie selbst, und sie so frei wie Ihr Pferd. Diese Frau und Ihr braunes, wildes Pferd, und diese wilde Welt, gingen mir nicht mehr aus dem Sinn.

Zwei Jahre später hatte ich wieder eine Vision.

Ich saß diesmal tatsächlich auf einem Pferd. Es war eine klirrend kalte Vollmondnacht im Winter. Ich war allein in einer Reithalle. Wieder sah ich in eine andere Welt.
Und wieder sah ich eine Frau, jedoch nicht dieselbe Frau die damals das braune Pferd geritten hatte. Diese saß auf einem weißen Pferd, allerdings auch ohne Sattel und Zaum, und schaute mich an.
Dann wendete sie Ihr Pferd und ritt gemütlich eine kleine Anhöhe entlang. Ihre Füße waren nackt und sie hatte lange Beine die den Körper Ihres kräftigen Pferdes wie zu umschließen schienen. Ihre Zehenspitzen waren nach unten gestreckt, ähnlich der durchgestreckten Füße einer Tänzerin. Ihre Haltung war aufrecht und stolz. Ihr Blick war entspannt und freundlich.
Es lag ein Lächeln um Ihre Augen und sie schien das Wort „Sorgen“ nicht zu kennen. Ja, sie hatte etwas an sich das keine Spuren von Angst erkennen ließ. Sie schien so verbunden mit dem Leben das es nichts gab das ihr hätte Angst machen können. Sie wirkte „souverän“. Und sie schien unendlich viel Zeit zu haben. Die Verbindung zu Ihrem  Pferd war tief und innig. Ich hatte den Eindruck beide wussten genau woher sie kamen und wohin sie gingen.

Ich habe die Frauen aus meinen beiden Visionen in keltischen, gallischen, irischen und walisischen Sagen und Mythen wieder gefunden. Sie sind Göttinnen oder Fabelwesen. Und sie kommen auf prächtigen Rössern und sie sind prächtige, machtvolle, schöne Frauen. Sie kommen übrigens oft auf „weißen Pferden“. Sie heißen Epona, Etain, Rhiannon, Carman, Modron, Macha, Medb, Ana und Dana. Sie sind Pferdegöttinnen. Sie erscheinen als Pferde oder mit Pferden. Sie sind Figuren aus der „Anderswelt“, der Welt jenseits der Grenzen dieser Realität. Frau und Pferd kommen in der Mythologie  als Symbol für Erlösung, Freiheit, Verbundenheit, Schönheit, Souveränität und Fruchtbarkeit vor.

Dieser Archetyp Frau schlumnmert in jeder real lebenden Frau, egal welchen Alters. Die Frau auf dem braunen Pferd ist ein nach außen gerichteter, aktiver Aspekt des seins, der sich auf ein Ziel fokussiert. Ist der Fokus erstmal gesetzt, läßt sich dieser Aspekt nicht durch Zweifel oder Hindernisse irritieren. Die Frau auf dem weißen Pferd entspricht einem nach innen gerichteten, weicheren Aspekt. Ihre ruhige, weise und weiche Art, sich mit sich selbst und dem „Außen“zu verbinden, steht für eine Form der „gefühlten Spiritualität“ die unserem Handeln und Tun einen Sinn gibt.

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